Probeweekend 2016

Eine illustre Schar machte sich im September auf ins Melchtal um zum grossen Erbe zu kommen. Unweit von der Stelle, wo Bruder Klaus in selbstentschiedener Armut lebte, hofften sie auf das grosse Geld. Doch es sollte anders kommen. Das Probeweekend der Theatergruppe Magden war intensiv und reich an Erfahrungen. Das Sportcamp unterhalb der Melchsee-Frutt bot die beste Infrastruktur um sich zwei Tage mit dem Stück auseinanderzusetzen.

Theatergruppe Magden nach dem Probewochenende 2016

Wie jedes Jahr ging die Theatergruppe ein Wochenende in Klausur um sich mit dem Theaterstück auseinanderzusetzen. Das Sportcamp in Melchtal (ja, die ehemalige Militärunterkunft) bot beste Möglichkeit dazu. Eine Haus war die Unterkunft mit Speisesaal und Zimmern, während ein anderes Haus als Proberaum genutzt wurde. Einige reisten wie im Vorjahr bereits am Freitagabend an. Das Gros der Spieler rückte am Samstag ein, wo sie von der Regie in Person von Lisbeth Emmenegger in Empfang genommen wurden. Nach einem kurzen Warm up durch den künstlerischen Leiter wurde auch bereits intensiv gestritten, gelacht, verdächtigt, untersucht und so weiter… jeder nach seiner Façon im Stück. Die teilweise mitgereisten Familie der Spieler unternahm inzwischen Ausflüge auf die Frutt, zu Bruder Klaus oder trainierte ganz individuell für nächste (sportliche) Höchstleistungen. Bis am Abend war das Stück mit Wiederholungen, Neuinszenierungen und vielem mehr einmal durchgespielt und die Gruppe ging zum geselligen Teil über.

Auch dieser soziale und gesellige Teil ist für eine Theatergruppe, welche sich auf der Bühne blind vertrauen muss, äusserst wichtig. Lernt man sich doch noch besser und zumal auch von einer anderen Seite kennen. Es wurde spät… sehr spät, vielleicht korrekterweise sogar gesagt: früh! Jedenfalls war das Probeergebnis am Sonntagmorgen nicht gerade berauschend, weshalb Regie und künstlerische Leitung nach einer kurzen Diskussion zum Schluss kamen, dass eine “italienische Probe” durchgeführt wird. Nein, das ist nicht mit Pasta und Chianti, sondern das ist Stress! Der Text soll ohne Emotionen so schnell wie möglich durchgesprochen werden, möglichst alles im doppelten Tempo, auch die Laufwege. Satz an Satz ohne Pause, Phrasierung oder ähnliches. Der Text muss ohne Nachzudenken einfach fliessen. Und siehe da, das Resultat war im Anschluss ansehnlich und viele waren offenbar nachher wach.

Ein einmal mehr tolles Wochenende neigte sich dem Ende zu und alle konnten mit der Gewissheit nach Hause, dass ein grosser Schritt vorwärts gemacht wurde.

Es gilt nun, weiter an dem bereits guten Stand zu arbeiten, Texte und Gefühle zu verinnerlichen, Mimiken und Gestiken dem gesprochenen Wort anzupassen und langsam aber sicher den Spannungsbogen zur Premiere aufzubauen.

Wir freuen uns!

Fotos: Sergey Sirotkin

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