Die ersten spielerischen Auseinandersetzungen mit dem Text haben meist wenig mit dem Endprodukt gemein. Von den ersten Proben wird man wenig in der Aufführung wiederentdecken.
Aktuell haben die Stellproben begonnen. Bei diesen Proben geht es in erster Linie darum, die Voraussetzungen für das Spiel zu schaffen: Wo trete ich auf, wo halte ich mich auf, mit wem spreche ich und wo gehe ich wieder von der Bühne. Weit weg von Mimik, Gestik und Emotionalität. Es ist ein langsames Erarbeiten des Stückes und das ausprobieren, ob die einzelnen Szenen in einen Zusammenhang gebracht/verbunden werden können.
Der Spieler ist der eigentliche Gestaltende des Theaterkunstwerkes. Der Regisseur begleitet und leitet die Arbeit des Spielers. Interveniert er bei der Probe, will er vorrangig auf die Teilnehmer einwirken. Die Spieler bestimmen nämlich den jeweiligen Zustand, den der Spielleiter wahrnimmt, durch ihre
persönlichen und schauspielerischen Voraussetzungen, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Motivation. Sie äußern sie in eigenen Interventionen. Den Proben sind zum ausprobieren da.
Bild: Ritter Franz (Erich Schweizer) muss durch die Damen Bader (Silvia Rindlisbacher) und Rikenbach (Mirjam Klauser) leiden.